Zeitgenössisches
Jahreskonzert 2024
Das Jahreskonzert 2024 findet am Sonntag, 17. November um 17.00 Uhr in der Stadtkirche St. Johannes statt.
Anlass zu doppelter Freude: Als Gäste dürfen wir die St.-Martins-Chorknaben Biberach unter der Leitung von Johannes Striegel herzlich begrüßen. Angeregt durch die Anfrage für ein gemeinsames Benefizkonzert zugunsten des Kinder- und Jugendhospizdienstes in Biberach entstand die Idee, auch in Bad Saulgau gemeinsam zu musizieren. Zwei Knabenchöre – doppelte Klangpracht. Sie entfaltet sich im konzertierenden Wettstreit in zwei doppelchörig besetzten Werken von Heinrich Schütz und Melchior Vulpius.
Die Musikwelt begeht dieses Jahr Anton Bruckners 200. Geburtstag. Die vier Motetten „Locus iste“, „Christus factus est“, „Vexilla regis“ und das „Ave Maria“ gehören zum Schönsten und Erhabensten, was für Chor komponiert wurde. Musik verbindet. Beide Chöre verschmelzen zu einem Klangkörper.
Begleitet werden die Chöre von Martina Blum am Klavier und Matthias Burth an der Orgel.
Beginn neuer Vorkurs
Der neue Vorkurs der St. Johannes-Chorknaben beginnt am Montag, 14. Oktober 2024.
Termin: Immer montags von 17.30 Uhr bis 18.15 Uhr im Katholischen Gemeindehaus Bad Saulgau.
Weitere Informationen: Siehe Flyer.
Chororgel in neuem Klanggewand
Sie ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Die Chororgel in St. Johannes Bad Saulgau.
Ihren Namen verdankt sie zunächst ihrem Standort im Chorraum der Kirche. Und dort dient sie zuallererst der Begleitung des Chorgesangs. Eine absolute Besonderheit aber ist es, dass sie Eigentum eines Chores selbst ist, nämlich der St. Johannes-Chorknaben Bad Saulgau.
Bereits das Vorgängerinstrument der Firma Reiser wurde auf Betreiben des langjährigen Chorleiters Hugo Birkhofer durch den Förderverein der St. Johannes-Chorknaben angeschafft. Die heutige qualitätvolle Chororgel wurde 1985 von Hubert Rebmann (Rottenburg) erbaut. Sie nimmt gestalterisch Bezug zur fünf Jahre zuvor erbauten großen Klais-Orgel, ebenfalls initiiert durch Hugo Birkhofer. Flach angelegt, erscheint die Chororgel optisch kongenial in den Chorraum hineinkomponiert.
Das Instrument wurde gründlich ausgereinigt, jede einzelne Pfeife genau untersucht. Der Winddruck der Orgel wurde neu einjustiert und die Ansprache der Pfeifen optimal darauf abgestimmt. Der Gesamtklang ist tragfähiger geworden, spricht deutlicher an und hat viel an Präsenz und Aussage im Raum gewonnen.
Neu eingebaut wurde eine Koppel, die es nun ermöglicht, das Flötenregister des Obermanuals mit dem Hauptwerk zusammen zu spielen. Ebenfalls neu ist der Tremulant, der einen „lebendigen“ Wind erzeugt, dem Vibrato der menschlichen Stimme vergleichbar. Zudem verleiht die neue leicht ungleichschwebende Temperierung der Orgel einen ausgesprochen frischen Charakter.
Sämtliche Arbeiten wurden von der Firma Johannes Rohlf (Neubulach) durch die Orgelbaumeister Tobias Merkle und Thomas Dehmel ausgeführt. Dabei wurden höchste Ansprüche angelegt. Das Ergebnis als gelungen zu bezeichnen, ist eine Untertreibung. Neben der großen Königin ist die Chororgel nun ein eigenständiges, vollwertiges Instrument geworden. Ihr edler Klang erhebt sie so zur Herzogin.
Die Finanzierung von gut 25.000 € teilen sich der Förderverein der St. Johannes-Chorknaben als Eigentümer der Orgel (neue Koppelanlage und Tremulant) sowie die Kirchengemeinde St. Johannes (Reinigung, Intonation, Stimmung).
Volker Braig und Matthias Burth haben das Instrument in seinem neuen Klanggewand am 14. September 2024 erstmals im Rahmen eines Gesprächskonzertes präsentiert.
In seiner Rezension dazu schrieb Hugo Birkhofer: "Nun darf man gespannt sein, wie das Instrument, das ja für die Kirchenmusik in ihrer ganzen Qualität und Vielfältigkeit geschaffen ist, seinen Dienst versehen wird mit den Chören in Liturgie und Konzert."
Chorferien 2024 in Nürnberg
Mit über 50 Teilnehmern verbrachten die St. Johannes-Chorknaben Bad Saulgau erlebnisreiche Tage in der Frankenmetropole Nürnberg.
Matthias Schweizer, Mitglied im Vorstand des Fördervereins und Christine Braig hatten für die Chorreise ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und perfekt organisiert. Ermöglicht wurde diese Fahrt auch durch die beträchtliche finanzielle Unterstützung des Fördervereins der St. Johannes-Chorknaben. Für alle waren es unglaublich abwechslungsreiche und interessante Tage, in denen die lebendige Chorgemeinschaft gestärkt wurde.
Untergebracht waren die Chorknaben standesgemäß in der „schönsten Jugendherberge Deutschlands“ in allerbester Lage bei der geschichtsträchtigen Kaiserburg in der historischen Altstadt.
Der Start verlief leider anders als geplant: Bedingt durch einen Notfalleinsatz verzögerte sich die Bahnfahrt um insgesamt vier Stunden. Die mit Spannung erwartete Führung durch die Kaiserburg musste leider entfallen.
Die Geschichte und Geschichten der Stadt Nürnberg wurden innerhalb der altersgerechten Stadtführungen am Freitag nähergebracht. Am Nachmittag begrüßte Agnes Dürer als Ehefrau des berühmtesten Sohnes der Stadt die Chorknaben. Die gespielte Führung im Albrecht-Dürer-Haus hinterließ großen Eindruck, sowohl was das Leben und Schaffen Albrecht Dürers betrifft, aber auch die unternehmerische Gewieftheit seiner Ehefrau. Interessant war auch die Sonderausstellung zu Tattoo-Bildern, die von Dürers Kupferstichmotiven und Techniken inspiriert sind.
Am Abend genoss die Gruppe das Eintauchen in das Nürnberger Volksfest, nach dem Oktoberfest das größte in Bayern. Dort konnte den verschiedensten Vergnügungen nachgegangen werden. Krönung war das abschließende nächtliche Feuerwerk.
Am Samstag konnten die Teilnehmer im Museum der Deutschen Bahn nicht nur imposante Lokomotiven bestaunen, wie die Replik des legendären „Adler“ oder Salonwagen des Sonderzuges von „Märchenkönig“ Ludwig II., sondern auch in technische und geschichtliche Details eintauchen. Besonders die älteren Choristen profitierten von der Darstellung der Bahngeschichte in und zwischen den Weltkriegen, stand doch am Nachmittag noch eine besondere Führung auf dem Reichsparteitaggelände an. Dies geschah durch besondere Art und Weise, nämlich als Busführung mit speziellen VR-Animationsbrillen. Sie machten den Größenwahn des NS-Regimes anhand der geplanten, doch niemals fertig gestellten Gebäude buchstäblich sichtbar. Nach der Führung begab sich die Gruppe noch zum Zeppelinfeld, dem Ort, an dem die unheimlichen Dimensionen noch direkt gespürt werden können. Den anschließenden Gesprächen waren die Betroffenheit und die andauernde Relevanz dieses wichtigen Themas anzumerken.
Parallel dazu durften die jüngeren Teilnehmer in den Playmobil FunPark. Für diese erfolgte die altersgerechte Heranführung an das Thema „Reichsparteitage in Nürnberg“ am Sonntagnachmittag.
Nervosität löste das vor Reisebeginn angekündigte „Programm nach Laune des Chefs“ für Sonntagvormittag aus. Zur allgemeinen Erleichterung wurde nun die Besichtigung der Kaiserburg nachgeholt. Dort konnte das bisher angesammelte Wissen zur mittelalterlichen Geschichte und der besonderen Bedeutung Nürnbergs vertieft werden.
Der Nachmittag war wieder in gruppenweise organisiert. Neben einem Kurzbesuch im Germanischen Nationalmuseum bzw. einer kleinen Führung um und in der Hauptkirche St. Sebald boten die Führungen in den Felsenkellern willkommene Abkühlung. Weshalb Bier im Mittelalter lebensnotwendig war, war ebenso zu erfahren wie die Tatsache, dass die auf das Mittelalter zurückgehende Unterkellerung der Altstadt vielen Menschen bei der Bombardierung Nürnbergs im zweiten Weltkrieg das Leben rettete.
Ein letzter Programmpunkt war am Montag die geführte Besichtigung der Bleistiftproduktion bei Faber-Castell. Das sollte natürlich nicht nur ein dezenter Hinweis auf den bevorstehenden Beginn des neuen Schuljahres sein…
Auch für die St. Johannes-Chorknaben beginnt am kommenden Montag wieder der Probenbetrieb. Am Sonntag, 20. Oktober gestalten sie zusammen mit den St. Martins-Chorknaben aus Biberach dort ein Benefizkonzert zugunsten der Jugendhospiz Bad Saulgau-Biberach und am Sonntag, 17. November ist das Jahreskonzert in Bad Saulgau geplant – ebenfalls als Doppelkonzert beider Knabenchöre.
Weihnachten 2023
Die Christmette in der Heiligen Nacht ist für jeden Chorknaben ein besonderes Erlebnis. Nicht nur die späte Stunde und die festlich geschmückte Kirche beeindrucken - "Enatus est Emanuel" (Praetorius) zu verkünden, "Heilige Nacht" (Reichardt) in die Herzen zu singen und das "O du fröhliche" mit Überchor zu krönen ist wahre Weihnachtsfreude. Gerade auch für jeden einzelnen Chorknaben.
Beim traditionellen Weihnachtssingen am ersten Weihnachtstag präsentierte sich der Chor noch einmal in Bestform. In der übervollen Stadtkirche musizierten die Chorknaben gemeinsam mit dem Gabrieli-Blechbläserquintett, einem Instrumentalensemble, Matthias Burth an der Orgel und choreigenen Solisten. Neben weihnachtlichen Chorsätzen und Weihnachtsliedern im Wechsel mit der Gemeinde erklangen Auszüge aus G. F. Händels "Messias", wobei Daniel Ostermaier die Rezitative übernahm. Selbstverständlich durfte "Es wird ein Stern aus Jakob aufgehn" von F. Mendelssohn Bartholdy nicht fehlen. Nicht enden wollenden Applaus gab es für alle ausführenden Musiker und Hugo Birkhofer, der gekonnt und theologisch profund vermittelnder Dialogpartner der Musik war.
Rezension zum Jahreskonzert 2023
ungekürzte Rezension von Hugo Birkhofer
Nicht enden wollende Beifallstürme, standing ovations, Jubel und Tränen für ein musikalisches Festgeschenk sondergleichen, das die St. Johannes-Chorknaben, das Orchester „La Banda“, die Solisten den Konzertbesuchern in der voll besetzten St. Johanneskirche bereiteten.
Erwartungsvolle Stille herrschte, als unaufgeregt die Chorknaben, das Orchester La Banda, das Solistenquartett im großen hochgotischen Chorraum sich einfanden. Stilvoll vor dem Allerheiligsten sich versammelnd führten sie zu einem großen musikalischen Ereignis und damit zu dichter Verkündigung des Heilereignisses in musikalischer Rede hin.
Mozarts „Missa brevis in C KV 220“ von 1775 eröffnete gleich fulminant das Konzert. Naja von wegen leicht zu musizieren! Wer Mozarts Partituren, und die sind grundsätzlich tückisch, nicht ernst nimmt bis auf den letzten Strich, „den schlägt er ins Maul“, so ein gängiges Dictum. Kein Stirnrunzeln war nötig… Die Interpretation saß! Ja, Mozart hatte den Messtext verdichtet vertont. Diese Kunst, in Kürze alles zu sagen, hatte das jungen Genie doch dem verhassten Erzbischof Colloredo zu verdanken, der auf kurze Kirchenmusik bestand und musikalische Geschwätzigkeit schon gar nicht leiden konnte.
Auszüge aus dem „Messias“ von G. F. Händel folgten. Die Chorwerke und die Arien mit ihren Rezitativen waren aus dem Großwerk am Verlauf der Heilsgeschichte ausgewählt: Hoffnung – Menschwerdung – Kreuzestod – Auferstehung – Ewigkeit. Gut so, Händel lässt das mit sich machen, hat er doch selbst gerne seine Aufführungen an die jeweilige Situation seiner Zeit angepasst.
Zuerst sei die Leistung des Orchesters gewürdigt. La Banda, der edle Klangkörper, hat das Konzert mit Qualität und höchster Professionalität geadelt. Die Orchesterleute spielten hochmotiviert und konzentriert, nie vorlaut, den Knabenchor und die Solisten wunderbar tragend. Sie motivierten Chor und Solisten und brachten mit ihren historischen Instrumenten des 18. Jahrhunderts höchst differenziert die Musik zur Klangrede. Vornehm gestaltet hat das Orchester die Ouvertüre des Oratoriums. Höchste Kompetenz im Umgang mit barocker und klassischer Musik und ihren Partituren. Und das geschieht hier in St. Johannes schon seit 25 Jahren! Ein bemerkenswertes Jubiläum ist das.
Mit diesen den Chorknaben von Herzen verbundenen Musikern gelang dem Chor ein atemberaubendes Singen. Nach dem Blitzen und Leuchten der „Spatzenmesse“ gleich anfangs interpretierte der Chor aus dem „Messias“: „Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn“… ja, sie ist aufgeleuchtet in St. Johannes, was auch bitter nötig ist in diesen Zeiten. „O du, die Wonne verkündet in Zion“ – sie war spürbar zu erleben in dem herrlichen Chorklang, der richtig guttat. „Ehre sei Gott“, der Engelchor deklamierte ernsthaft die Worte des Heilszuspruchs an die Menschen, aber doch am Schluss die Engel lausbubenhaft in den Himmel zurückschickend. Und dann der volle Prunk, aller Festmusiken opulenter Höhepunkt, unüberbietbar seit der Uraufführung durch alle Jahrhunderte bis heute: „Halleluja“! Die Steigerungen, die Dialogstrukturen, die dynamischen Knaller, die Fugati, die Sprache… das ganze Ensemble lief zu absoluten Vollform auf. Bleiben wir gleich dabei: der Chor hielt diese große Spannung bis zum Schluss, in den gigantischen Chören „Würdig ist das Lamm“ und „Amen“. Diese sangen die Chorknaben, als ob das ganz selbstverständlich wäre, aber der Insider weiß: Händel komponierte so wie Mozart nie „leicht“. Insbesondere den Schlusschor „Amen“ hat er wahrhaftig geradezu tückisch hingeschrieben. Die Fugen zog er eigenwillig hin und her, baute den Sängern auch noch „Einsatzfallen“ ein, die nur mit höchster Konzentration zu stemmen sind. Dem müssen aber Chorstunden vorausgehen, die zum Stöhnen und Knurren und Händelverwünschungen animieren. Mit der jungen Leute eigenen Kraft strahlte jetzt ein musikalisches Fest. Chapeau, Chor!
Nun zum Solistenquartett, das top passte. Gerlinde Sämann, die blinde Sopranistin, gefeiert landauf, landab. Sie sagt selbst: „Oft fühle ich mich, als hätte ich Augen überall, die schauen, nur die beiden in meinem Kopf, die schauen nicht.“ Die Anwesenden erfuhren feinsinnige Musikalität, sensible Interpretation, eine ungewöhnliche Palette an Klangnuancen, Leichtigkeit mit warmem Glanz aus Innerlichkeit. „Erwach, frohlocke, o Tochter von Zion“… die Töne perlten fröhlich den Text deutend. Dann kam noch die bewegende Trostarie „Ich weiß, dass mein Erlöser lebet“ in lyrisch farbig leuchtenden Tönen. Man mochte daran denken, wie tröstend der Engel durch die Reihen der Gräber der Heimgegangenen schreitet. Zu Frau Sämann gesellte sich ebenbürtig die Altistin Katharina Guglhör. Sie sang das Rezitativ „Denn sieh, der Verheißene des Herrn“ Hoffnung verbreitend, dann die Arie „O Du, der uns die frohe Botschaft verkündet“. Das geriet zu einem wahrhaftig kammermusikalischen intensiven Höhepunkt, drängend die Textdeutung im Dialog mit dem Orchester, und dann einmündend in den Chorjubel, der explodierend einsetzte: „O du, die Wonne…“ Daniel Ostermaier, als kleiner Bub hat er im Vorkurs angefangen, nun steht er da, der Chormann, als respektabler Solist und spendet in feiner Interpretation des Notentextes Trost – ja, den hat man heutzutage nötig – und macht präzise singend die Tale eben, die Straßen gerade für die Ankunft des Herrn. („Tröstet mein Volk“ und „Alle Tale macht hoch erhaben“). Michael Kranebitter, einst Wiltener Sängerknabe, jetzt gefragter, versierter und erfahrener Bassist, interpretierte kraftvoll, den Text erschütternd deutend mit seiner vollen, klangschönen und facettenreichen Stimme. Sein Konzertieren mit der Solotrompete richtete das ergriffene Zuhören auf die österliche Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort ist. Die vier Solisten boten gemeinsam den Chor „Wie durch einen der Tod“, also in solistischer Besetzung des Chorsatzes, absolut möglich und überraschend im Gesamtkonzept.
Nach dem Schlusschor erklang in die betroffene Stille in der Kirche das Prachtgeläut von St. Johannes, die Botschaft des Konzertes der ganzen Stadt kündend. Für den Beifall dankte das Ensemble mit der Wiederholung des „Halleluja“, begeistert stimmten die Solisten ein. Zum Schluss muss höchste Anerkennung und „Danke!“ dem Chorleiter Volker Braig zugerufen werden für sein sensibles, umsichtiges Dirigat mit großer Ausstrahlung und für seine schlüssige Interpretation. Dem begnadeten Pädagogen und Chorleiter und seinen Stimmbildnerinnen des Chores möchte der Rezensent sagen: Ihr seid ebenbürtig den großen Internatschören… und den Buben und Chormännern zurufen: Es hat sich gelohnt! Ihr seid in harten Proben musikalisch, menschlich, persönlich, intellektuell gewachsen. Weiter so!
Jubiläumsgala 50 Jahre LIONS Club
Einen Auftritt der besonderen Art absolvierten die Chorknaben am 21. Oktober im Stadtforum Bad Saulgau anlässlich der Jubiläumsgala zum 50jährigen Jubiläum des LIONS Clubs Sigmaringen-Hohenzollern. Der Musik huldigten die Chorsätze „Wir lieben sehr im Herzen“ von Daniel Friderici und „Frisch gesungen“ von Friedrich Silcher. Zum Höhepunkt aber geriet die choreografierte Fassung von „Fata Morgana“.
Clubpräsident Ralf Hohn, Pianist und langjähriger Leiter der Musikschule Bad Saulgau, bedankte sich mit den Worten: „Wenn ich es salopp sagen darf: Sie haben am Samstag den Vogel abgeschossen! … Die Gäste waren von den Socken; und zum Schluss standen sie auf denselben.“
Chorferien 2023
Mit über 60 Teilnehmern verbrachten die St. Johannes-Chorknaben vom 1. bis zum 5. September erlebnis- und ereignisreiche Tage.
Die Anreise am Freitag erfolgte über Heilbronn, wo die Lern- und Erlebniswelt experimenta besucht wurde. Sehr anschaulich und buchstäblich begreifbar werden hier altersübergreifend Einsichten in Naturwissenschaft und Technik vermittelt.
Am Vormittag des Samstags wurden die Chorknaben durch die Innenstadt Mannheims geführt. Neben Geschichten zu historischen bzw. wiederaufgebauten Baudenkmälern wie der großartigen Anlage des ehemaligen Residenzschlosses erfuhren die Chorknaben auch Interessantes über die besondere Straßenarchitektur Mannheims.
Am Nachmittag verstärken die Chorknaben die Fankulisse des TSV Heidenheim beim Fußballbundesligaspiel gegen Wolfsburg. Von dort ging es dann direkt nach Heidelberg, um das Schlossleuchten und Feuerwerk zu besuchen. Mindestens so faszinierend wie das Spektakel selbst waren die Massen von Menschen, die auf den Neckarwiesen und am Bahnhof unterwegs waren. Natürlich wurde die Nachtatmosphäre durch Gesangseinlagen der Choristen bereichert.
Am Sonntag stand der Besuch der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz auf dem Programm. Interessant waren die Führungen im Gutenberg-Museum, wo ein Original der gleichnamigen Bibel ausgestellt ist. Gemeinsam wurde der geschichtsträchtige romanische Kaiserdom besichtigt, bevor die Innenstadt noch auf eigene Faust erkundet werden konnte. Eine größere Teilgruppe schloss sich der Spontanführung von Matthias Schweizer an, der als bewährter Hauptorganisator der Chorferien bereits eine Vorexkursion unternommen hatte. Das Ziel, die Stephanskirche, faszinierte mit den weltberühmten Glasfenstern von Marc Chagall. Ein unvergessliches Erlebnis, dieser durch blaues Licht durchflutete Kirchenraum! Profaner war dagegen das Eisessen oder das Glas Weißburgunder an den Rheinterrassen an diesem schönen Spätsommertag.
Der Tagesausklang fand in und um die Jugendherberge Mannheim statt. Besonders viel Spaß war das große Fußballspiel. Wunderbar, wie hier Kleine und Große gleichermaßen eingebunden waren – sicht- und hörbares Zeichen einer guten Chorgemeinschaft.
Nachdem im Vorjahr die Landesgartenschau Sachsens in Torgau besichtigt wurde, folgte nun die Fortsetzung mit der Bundesgartenschau Mannheim. Das riesige Gelände bot Einblicke in Fauna und Gartengestaltung, aber auch für kulinarische Abwechslung, Spaß und Spiel war gesorgt. Besonders beeindruckend war natürlich auch die eigens für die Gartenschau aufgebaute Seilbahn, die einen sensationellen Ausblick bot.
Die Rückreise über Ulm wurde mit der Besichtigung des Münsters verbunden, wobei die Turmbesichtigung leider nicht realisiert werden konnte. Dafür bot ein Spaziergang durch das malerische Fischerviertel Entschädigung. Wieder einmal waren es ganz besondere Tage der Gemeinschaft – und Schwung für die nächste Chorsaison. 2024 werden die Chorferien im geschichtsträchtigen Nürnberg stattfinden. Ein Highlight stets schon jetzt fest: Die Unterkunft ist standesgemäß die „schönste Jugendherberge der Welt“, integriert in die imposante Burganlage.